Worum geht es?

Millionen von Arbeitern in der weltweiten Bekleidungsindustrie leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen und sind in ihren Rechten und Freiheiten eingeschränkt. Löhne sind zu niedrig um davon zu leben, Arbeitstage sind sehr lang und Arbeitsbedingungen unsicher. Arbeitern steht es selten frei, Gewerkschaften beizutreten und die eigenen Bedingungen zu verbessern.

Daher arbeitet FWF mit lokalen Gewerkschaften, Arbeitnehmer- und Frauengruppen, Unternehmensverbänden, Regierungen und Verbraucherorganisationen in Produktionsländern und in Europa zusammen, um nachhaltige Lösungen zu finden.

1. Keine Zwangsarbeit

Es darf in keinem Fall eine Zwangs-, Sklaven- oder Gefängnisarbeit vorliegen! Alle Arbeiter müssen aus freiem Willen dem Beruf nachgehen und unter fairen Bedingungen angestellt werden.

2. Keine Diskriminierung & Unterdrückung

Arbeiter haben das Recht auf Bildung, Kündigung und Ruhestand. Weiter besteht der Grundsatz der Chancengleichheit unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Religion, politischer Zugehörigkeit, Gewerkschaftsmitgliedschaft, Nationalität, sozialen Herkunft oder Behinderungen.

3. Keine Kinderarbeit

Kinderarbeit wird nicht toleriert. Jugentliche dürfen erst arbeiten nachdem die Schulpflicht im jeweiligen Land beendet wurde oder das normale Alter der Schulabgänger erreicht wird. In jedem Fall darf aber das 15. Lebensjahr nicht unterschritten werden.

4. Recht auf Gewerkschaften

Das Recht aller Beschäftigten auf Gewerkschaften sowie die freie Meinungsäusserung muss gewährleistet sein. Die Gesellschaft kann in jenen Situationen, in denen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen gesetzlich eingeschränkt ist, andere Wege zu einer unabhängigen und freien Vereinigung sowie Tarifverhandlungen für alle Arbeitnehmer nutzen.

5. Mindestlohn reicht zum Leben

Der Mindestlohn muss die Grundbedürfnisse im eigenen Land abdecken. Reichen die Löhne nicht zum leben, ist es nicht selten, dass die Kinder arbeiten müssen um das Überleben der Familie zu sichern. Geschieht das, können die Kinder nicht in die Schule gehen.

6. Zeit für Familie und Leben

Die Arbeitsstunden müssen den geltenden Gesetze der Industriestandards entsprechen. In jedem Fall dürfen die Arbeiter nicht mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten, und dies mit mindestens einem freien Tag innerhalb von sieben Tagen. Überstunden sind freiwillig und dürfen 12 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Weiter müssen diese immer mit Zuschlägen vergütet werden.

7. Sichere & Gesunde Arbeitsbedingungen

Die Betriebe haben für eine sichere und hygienische Arbeitsumgebung zu sorgen. Sicherheitsbestimmungen werden eingehalten und gefährliche Aufgaben mit Schutzmassnahmen erledigt. Risikoberufe werden dementsprechnend entlöhnt und die Betriebe stets auf die in der Industrie üblichen Fortschritte ausgebaut.  

8. Offizielle Verträge und Versicherungen

Betriebe werden gegenüber ihrer Mitarbeiter verpflichtet Verträge abzuschliessen und diese einzuhalten. Jüngere Arbeitnehmer erhalten die Möglichkeit an Bildungs-und Trainingsprogrammen teilzunehmen.